Trauerrede vom 30.4. im Sachsenwald
Teil 1
Liebe Helen, lieber Henry,
liebe Familie, liebe Freunde,
heute stehen wir hier, voller Schmerz und doch auch voller Dankbarkeit, um von unserer geliebten Wanda Abschied zu nehmen, die in unser aller Leben tiefe Spuren hinterlassen hat.
Wanda – die Mama, Tochter, Schwester, Freundin und Wegbegleiterin – hat das Leben geliebt.
Und sie hat es gelebt, mit einer Leidenschaft, einer Offenheit und einer Stärke, die uns alle immer wieder bewundert und bewegt hat.
Vor 22 Jahren durfte ich Wanda auf einer Geburtstagfeier in Lübeck kennenlernen.
22 Jahre ehrliche Freundschaft trotz Entfernung und Unterbrechungen.
Im Januar dieses Jahres war unsere Familie noch gemeinsam mit Wanda, Helen und Henry ein paar Tage im Winterurlaub in Südtirol, wo wir nochmals eine wundervolle, intensive, gemeinsame Zeit hatten, mit tollen Erlebnissen, unvergesslichen Gesprächen und Momenten.
Wenn man Wanda in der Nähe hatte, dann bedeutete das, dass man sich spontan auf sie einstellen musste, denn sie hatte einen einzigartigen, ehrlichen und oft leicht sarkastischen Humor, der sie schon immer prägte.
Es gab diese Gespräche voller Lachen – auch dann noch, als es ihr körperlich nicht gut ging, und sie oft an Schmerzen litt.
"Aufgeben ist tabu" – das war ihr Lebensmotto.
Und sie hat es solange sie konnte, wahr gemacht.
Selbst als die Krankheit geballt zurück kam, selbst als die Schmerzen unerträglich wurden, hat sie gekämpft.
Nicht nur um sich selbst willen – sondern vor allem für ihre Kinder, die ihr im Leben am wichtigsten waren:
Sie waren ihr Herz, ihr Zuhause, ihr ganzer Stolz.
Wanda war immer eine liebevolle fürsorgliche Mutter und zeigte trotz Krankheit immer Stärke, Mut, Liebe und grenzenloses Vertrauen ihren Kindern gegenüber.
Wanda sorgte und lebte für ihre Kinder, denn sie hatte das Ziel Helen und Henry ein Zuhause zu geben, in dem sie sich geborgen fühlen können.
Erst ganz am Schluss konnte bzw. musste sie schweren Herzens loslassen, und wusste aber auch, dass sie nun guten Gewissens und voller Vertrauen ihre Kinder in die Hände von Sascha, dem Papa ihrer geliebten Kinder, geben kann.
Auch ihr fröhlicher Instagram-Name "Wanda Caramba" erzählt von ihrer Lust auf das Abenteuer Leben.
Wanda war ein Mensch, der immer offen war für neue Begegnungen, der ehrliche Freundschaften schloss mit Menschen, denen sie vertraute.
Ihre liebevolle direkte Art machten es uns Freunden einfach sich in ihren Bann reißen zu lassen.
Sie war trotz ihrer eigenen Schwierigkeiten, immer für einen da, hörte zu und hatte für jeden einen hilfreichen Rat.
Genau das war auch einer der Gründe, warum sie vor vielen Jahren wöchentlich mit mir im Tapasladen versackte, die Abende waren immer kurzweilig.
So ging sie mit vielen um, auch mit ihren Landfrauen, wo sie sehr engagiert in ihrem Kreisverband Lauenburg bei jedem Projekt unermüdlichen Einsatz mit größter Kreativität zeigte und selbst bei der Wasserleitungsgenossenschaft konnte sie mit großem Eifer die Interessen der Gemeinde unterstützen.
Beruflich lebte sie ihre Leidenschaft für Kaffee – und das war viel mehr als ein Beruf.
Es war für sie eine Möglichkeit, mit Menschen aus allen Herren Ländern zusammen zu kommen und Gespräche entstehen zu lassen. Sie hat ihre Arbeit immer mit voller Energie und höchstmöglichstem Einsatz trotz schwerer Rückschläge umgesetzt.
Bei der Arbeit entstand dann auch die unzertrennliche Freundschaft zu Christine, die für Wanda bis heute wie eine zweite Schwester war.